STI

ist eine Abkürzung, kommt aus dem Englischen (sexually transmitted infections) und bedeutet sexuell übertragbare Infektionen (Ansteckungen).

Manchmal kommt auch die Abkürzung STD (sexually transmitted deseases) vor und bedeutet sexuell übertragbare Krankheiten.

Wer Lust auf mehr Informationen hat, kann hier gerne weiterlesen!

Wenn es juckt, brennt, du ungewohnte Gerüche oder ähnliches hast und du dir letztendlich unsicher bist, ob du dich mit einer sexuell übertragbaren Infektion oder Krankheit ansteckt haben könntest, dann suche eine*n Ärzt*in auf. Da es aber auch bei sexuell übertragbaren Infektionen und Krankheiten symptomlose bzw. symptomarme Verläufe gibt, sind regelmäßige Untersuchungen sowieso empfehlenswert.

Wenn du dich mit einer STI angesteckt haben solltest, dann bedeutet es nicht das Ende der Welt. Aber sie unbehandelt zu lassen, kann sowohl dir und deiner Gesundheit als auch der Gesundheit deiner (Sex-)Partner*innen schaden. Außerdem ist es nur fair deinen (Sex-)Partner*innen gegenüber, wenn du mit deiner Infektion offen umgehst. So können sie für sich selbst entscheiden, wie sie damit umgehen und ob und was sie unternehmen möchten.

Meist kann eine Übertragung stattfinden, wenn infizierte Körperflüssigkeiten wie z.B. Analsekrete, Blut, Ejakulate/Sperma, Muttermilch, Speichel, Vaginalflüssigleiten, Urin oder Blut (z.B. von verletzten Hautpartien, Wunden, der Menstruation, frischen Tattoos oder Piercings, vom Spritzbesteck) mit Schleimhäuten (z.B. Analschleimhaut, Bindehaut der Augen, Nasen- und Mundschleimhaut, Vaginalschleimhaut) oder offenen Wunden in Kontakt kommen. Auch können Schmierinfektionen oder der Kontakt mit krankheitsbedingten Hautveränderungen (z.B. Geschwüre, Bläschen etc.) zur Übertragung beitragen.
Einige STI sind sehr gut behandel- und heilbar, andere wiederum können nicht behandelt werden oder über die Behandlung kann es nur zu einer Abmilderung der Folgen kommen. Aber da weiter geforscht wird, können sich auch hier im Laufe der Zeit Veränderungen ergeben.

Grundlegendes zu sexuell übertragbaren Infektionen Krankheiten:
Sexuell übertragbare Infektionen sind wichtige Themenfelder, über die nicht gerne nachgedacht, geschweige denn gesprochen wird. Sich zu infizieren (anzustecken) ist unabhängig davon, ob du dich gesund, stark und widerstandsfähig fühlst – letztendlich ist niemand immun gegen eine Infektion (Ansteckung)!

Menschen müssen davon ausgehen, dass beim Sex verschiedene Infektionen und Krankheiten übertragen werden können. Aber lass dir gesagt sein, dass sich die meisten Infektionen behandeln, vor allem aber auch vermeiden lassen können. Kondome sind grundsätzlich gute Vorkehrungen gegen Infektionen mit HIV und vielen anderen STI auch. Gegen Hepatitis A und B kann man sich meist impfen lassen: Gegen Hepatitis C gibt es leider noch keine Impfung. Ebenso kannst du dich auch gegen Hepatitis A, B und C und gegen HPV impfen lassen. Frage nach den Impf-Möglichkeiten, selbst wenn du keine Krankenversicherung hast! Maincheck und Checkpoint helfen dir gerne weiter.

Am bekanntesten als eine STI sind HIV als Infektion und AIDS als Krankheit. Allerdings gibt es auch noch andere sexuell übertragbare Infektionen und Krankheiten. Einen vollständigen Schutz für alle STI gibt es leider nicht, jedoch sind viele, wenn sie frühzeitig erkannt werden, relativ gut behandelbar. Deshalb ist es wichtig, dass sie beizeiten durch regelmäßige Untersuchungen erkannt werden. Die wichtigsten Infektionen neben HIV und AIDS sind Gonorrhoe (Tripper), Syphilis, Chlamydien, Hepatitis , Kondylome (Feigwarzen), Herpes genitales , Krätze und HPV .

Es gibt Infektionen, gegen die du dich gut schützen oder das Risiko minimieren kannst, indem du Kondome/Femidome verwendest oder dich impfen lässt. Es gibt aber auch STI gegen die du dich kaum schützen kannst. Kondome/Femidome bieten einen guten Schutz, besonders für HIV, allerdings für andere STI jedoch weniger. Deshalb müssen in der Beratung die unterschiedlichen Übertragungswege und Schutzmöglichkeiten genau besprochen werden, da die Infektiosität, Behandelbarkeit und die gesundheitlichen Folgen eben unterschiedlich sind. Z.B. kann eine unbehandelte STI eine Infektion mit HIV erhöhen oder bei HIV-infizierten Menschen HIV kann eine weitere ST-Infektion schwerer verlaufen oder sich chronifizieren (von einer vorübergehenden zu einer dauerhaften Präsenz einer Erkrankung).

Du solltest zum*zur Arzt*Ärztin gehen, wenn dir folgende Symptome (Krankheitszeichen) auffallen und dein letzter Sexualkontakt nicht länger als 14 Tage zurückliegt:

• Hast Du Schmerzen beim Pinkeln, Wasser lassen? Juckt oder brennt es?
• Kommt gelblicher, eitriger, oder schleimiger/schaumiger Ausfluss aus deinem Penis oder aus dem Po?
• Sieht deine Haut anders aus? Hast du kleine Blasen, offene Stellen, Wunden, Warzen oder rote Flecken am Penis, Mund, Po oder der gesamten Hautoberfläche?
• Hast du schmerzhafte geschwollene Lymphknoten in der Leisten- und/oder Halsgegend?
• Hast du starken Juckreiz vor allem im Genital- und/oder Analbereich?
• Gast du ungewöhnliche Hautausschläge?
• Stellst du eine Gelbfärbung der Augen und der Haut fest?

Weitere Anhaltspunkte können auch sein:

• Appetitlosigkeit
• Fieber
• Gewichtsabnahme
• Halsschmerzen
• ständig anhaltende Müdigkeit
• Übelkeit sowie Erbrechen

Ob es sich um eine STI handelt, kann letztendlich nur durch eine medizinische Untersuchung festgestellt werden.

Achtung: Auch wenn das körperliche Symptom von alleine verschwindet – kann weiterhin die Infektion oder die Krankheit in deinem Körper sein!
Leider treten diese beschriebenen Symptome und Probleme oft erst lange nach der Infektion (Ansteckung) auf oder können auch Symptome für andere Krankheitsbilder sein. Wenn du dir unsicher bist, kannst du dich immer testen lassen. Medizinische Hilfe auch ohne Krankenversicherung bekommst du bei Main-checkup oder beim Checkpoint.

Fairplay: Denke auch an deine*n Beziehungspartner*in, deine*n Sexpartner*in, deine Frau* oder deinen Mann*. Ohne Test kannst du dir nicht sicher sein – Benutze solange ein Kondom/Femidom bist du Sicherheit hast!

Ein HIV-Test kann nur aufzeigen, dass jemand in den letzten sechs Wochen keine Infektion bekommen hat. Kürzere Zeiträume, unter sechs Wochen, können durch einen Test nicht geprüft werden!

Eine HIV-Infektion lässt sich leider noch nicht heilen! Du kannst aber die Infektion mit Medikamenten behandeln, so dass es zu keinen Begleiterkrankungen und zum Ausbruch der Krankheit AIDSkommt. AIDS ist eine vermeidbare Komplikation der HIV-Infektion. Wenn du dich allerdings nicht behandeln lässt, kann AIDS ausbrechen und lebensbedrohliche Begleiterkrankungen werden die Folgen sein. Je früher du um deine eigene HIV-Infektion weißt und ein rechtzeitiger Beginn der HIV-Therapie eingeleitet werden kann, desto beträchtlicher ist dein gesundheitlicher Nutzen für dich.

Wenn du in Deutschland krankenversichert bist, bekommst du die Medikamente von deiner Krankenkasse bezahlt. Bedenke auch die Folgen, die z.B. in deinem Heimatland auf dich zukommen könnten, wenn du HIV-positiv sein solltest!

Sind die Risiken, sich mit einer STI zu infizieren, von der OP abhängig, die gemacht wurde?
Grundsätzlich sind die Risiken, sich mit einer STI zu infizieren, größer, wenn eine OP noch nicht so lange her ist und innerliche und äußerliche Wunden noch nicht verheilt sind. Deshalb ist es wichtig, mit dem*der Plastischen Chirurg*in über das Wie und das Wann der sexuellen Aktivitäten und Praktiken zu sprechen.

Wurde deine Neo-Vagina aus einem Stück des Dickdarms geformt, kann eine STI-Übertragung leichter ablaufen. Die Neo-Vagina besteht damit aus einer Schleimhaut, die es für HIV und STI leichter machen, diese zu durchdringen. Deshalb ist es von großer Wichtigkeit, immer ein Kondom zu benutzen, es sei denn, dass du und deine (Sex-)Partner*innen kürzlich auf STI getestet wurden.

Wurde deine Neo-Vagina aus dem Penis oder dem Hodensack geformt, ist diese Art von Haut weniger durchlässig für HIV und STI. Dieser Sachverhalt stellt aber keinen grundsätzlichen Schutz dar, da auch diese Haut verletzt werden kann und schon kleine Abschürfungen oder Wunden den Weg von STI und HIV begünstigen können.

Und noch ein kleiner Hinweis: Suche vor der OP deinen Penis nach Warzen ab und lass die Warzen behandeln, denn diese könnten nach deiner OP in der Vagina weiterwachsen.

Generell produziert deine Neo-Vagina eigenständig keine Feuchtigkeit. Wieviel wasserlösliches Gleitmittel du letztendlich benötigst, ist zum einen von der Art der Operation, die du hattest, abhängig, zum anderen natürlich auch von deiner Vorliebe. Prinzipiell verhindert wasserlösliches Gleitmittel, dass noch so kleine Verletzungen an der (Schleim-)Haut entstehen können, weil dadurch das Eindringen viel einfacher und schmerzfreier wird. Wenn du nicht auf Schmerzen stehst, wird der Sex insgesamt viel angenehmer und schöner.

Nach der OP muss die Haut deiner Neo-Vagina mit einem Dilatator oder umgangssprachlich auch kurz Dilator behandelt (gedehnt) werden. Diese Behandlung kann Verletzung und damit auch Blutungen an deiner (Schleim-)Haut verursachen. Wenn du also nach der Weitung Sex haben solltest und du nicht weißt, ob deine*deinen Sexpartner*in auf HIV und STI getestet ist, benutze grundsätzlich immer Kondome.

Wenn du nach der OP deine Neo-Vagina schonen musst oder du lieber Analverkehr ausübst möchtest, benutze auch hier Kondome und viel wasserlösliches Gleitmittel, um schmerzfreien Sex zu erleben und um noch so kleine Verletzungen an der Darmschleimhaut zu vermeiden, die Infektionen begünstigen können. Wurde weder eine Orchiektomie noch eine Vasektomie durchgeführt, sollte die Person, die aufnehmenden Vaginalsex ausübt, auf eine Empfängnisverhütung achten, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.