Ungeschützter Sex passiert. Das ist eine Tatsache, die viele verschiedene Gründe hat. Menschen haben Sex – die einen mehr, die anderen weniger. Dies trifft auch auf trans* Personen zu. Manche Menschen entscheiden sich gegen Safer Sex. Manche Menschen wollen eigentlich Safer Sex haben, und es klappt trotzdem nicht (immer).
Manchmal spielt dabei eine Rolle, dass die eigenen Grenzen noch unbekannt oder fremd sind oder sie nicht gesetzt werden (können).
Manchmal sind Safer-Sex-Strategien schwieriger anzuwenden, wenn man noch wenig Erfahrungen hat oder der Körper sich in einer Transition verändert.
Manchmal ist (zu viel) Alkohol oder sind andere Substanzen im Spiel, die es schwieriger machen, Grenzen wahrzunehmen und zu setzen oder sie zu verschieben.
Manchmal treffen wir in einem emotionalen Zustand andere Entscheidungen.
Gerade für trans* Personen kann es schwierig sein, Selbstachtung und Selbstwert zu entwickeln und aufzubauen, weil sie mit viel Diskriminierung, Ansprüchen und Idealen konfrontiert sind. Für trans* weibliche Personen kann es schwierig sein, wenn sie nicht dem bestehen Ideal bei Alter, Körper-, Kleidung-, Schuhgröße etc. entsprechen oder auch selten als weiblich gelesen werden (Passing). Das Ideal bei trans* männlichen Personen können durchtrainierte und maskuline Körper sein, die Körpergröße, die Behaarung oder die Beschaffenheit der Genitalien.
Manche trans* Personen erwähnen in Gesprächen, dass sie glauben, es nicht verdient zu haben, als erotisch, sexy, verführerisch, charmant etc. angesehen zu werden. Nicht nur trans* Personen berichten, wenn sie endlich Aussicht auf Sex haben, diese dann auch gedankenversunken nutzen, weil sie endlich das Gefühl haben, bestätigt zu werden, einfach mal den Glückstreffer gelandet zu haben, sich treiben zu lassen und sich bedingungslos hinzugeben. Anstatt auf den Sex zu bestehen, den jede*r einzelne sich ersehnt, erträumt und erwünscht, wird sich mit dem zufrieden gegeben, was aus der Not, aus dem Mangel heraus zu bekommen ist.
Transgesundheit 