HIV und Aids

HIV (Humanes Immunschwächevirus) ist eine Virusinfektion, die dein Immunsystem (körpereigene Abwehrkräfte) schädigt. Wird die Infektion nicht behandelt, führt dies im Laufe der Zeit fast immer zu schweren Krankheiten. Dieses Stadium wird AIDS (aus dem Englischen: Acquired Immune Deficiency Syndrome“, zu Deutsch: erworbenes Abwehrschwäche-Syndrom) genannt. Deshalb ist HIV nicht das gleiche wie AIDS. Mit einer HIV-Therapie lässt sich also AIDS verhindern, da die HIV-Medikamente das Virus im Körper unterdrücken und damit verhindern, dass AIDS ausbricht. Menschen mit HIV können somit gut und lange leben. Deshalb haben heute Menschen mit HIV die gleiche Lebenserwartung wie Nicht-Infizierte.

HI-Virus gehört zu den schwer übertragbaren Krankheitserregern und deshalb kann im Alltag, im Zusammenleben, in der Freizeit, bei der Arbeit oder beim Sport das Virus nicht übertragen werden.

Durch eine HIV-Therapie wird das Virus im Körper unterdrückt. Nur so kann deshalb HIV beim Sex nicht mehr übertragen werden.

Sich mit HIV infizieren zu können, besteht nur dann, wenn sich besonders viele Viren im Blut und den Körperflüssigkeiten befinden. Wenn eine HIV-Infektion unbehandelt ist, dann befinden sich im Sperma, in der Vaginalflüssigkeit (Scheidenflüssigkeit) und im Menstruationsblut sehr viele Viren. Auch sind im Körper viele Viren, wenn sich jemand gerade frisch mit HIV infiziert hat, da sich in dieser Zeit (zwei bis vier Wochen) das Virus dann besonders stark vermehrt.

Meist treten zwar grippeartige Symptome kurz nach einer HIV-Infektion auf, die dann aber wieder verschwinden und deshalb wird den Symptomen keine große Beachtung geschenkt. Dementsprechend wissen viele zu diesem Zeitpunkt auch nicht, dass sie sich infiziert haben. Folglich finden auch die meisten HIV-Übertragungen genau in dieser Phase statt. Danach bleibt die Infektion oft eine lange Zeit symptomlos, trotz dass das HI-Virus deinen Körper, deine körpereigenen Abwehrkräfte schädigt. Mit einem HIV-Test kann man herausfinden, ob man HIV-positiv ist.

Momentan gibt es noch keine Heilung, aber HIV ist behandelbar. Da viel geforscht wird, werden natürlich auch die Behandlungsmöglichkeiten immer besser.

Du kannst Dich mit HIV infizieren,

• wenn du ungeschützten analen, vaginalen Sex hast und zwar über die Anal- und Vaginalschleimhaut, die Schleimhaut am Gebärmutterhals (auch dann, wenn nicht im Körper ejakuliert (abgespritzt) wird sowie über die Penisschleimhaut („Bändchen“, Vorhaut, Harnröhreneingang). Ein HIV-Risiko besteht selbst für die eindringende Person, da sowohl die Vaginal- als auch die Darmschleimhaut viele Viren enthalten können.
• wenn du beim Tätowieren mit anderen deine Nadeln oder Tinte teilst bzw. das Tattoo-Studio nicht hygienisch arbeitet oder du Nadeln teilst, kann neben anderen Infektionen auch eine HIV-Infektion möglich sein.
• oder wenn du mit anderen deine Nadeln/dein Injektionsbesteck für die gemeinsame Nutzung von Hormonen und/oder Drogen teilst oder ausleihst. Hat die Injektionsnadel einen größeren Durchmesser, dann kann in feuchten Blutresten das Virus mehrere Tage überleben.

• Eine HIV-Infektion durch z.B. eine herumliegende Nadel im Sandkasten ist weltweit nicht bekannt. Da die Injektionsnadeln häufig einen kleinen Durchmesser haben, bleiben deshalb nur geringe Blutmengen in der Nadel haften. Zudem trocknen die verbleibenden Blutreste relativ schnell an der Luft und werden, im Gegensatz zum Drogenkonsum, nicht wieder durch erneuten Gebrauch befeuchtet.

Grundsätzlich gilt:
• Um eine Ansteckung zu verhindern, meide den direkten, ungeschützten Kontakt mit Blut und Sperma.
• Beim Oralverkehr (Penis, Vulva, After) besteht praktisch kein Risiko, sich mit HIV zu infizieren, da die Mundschleimhaut sehr widerstandsfähig ist, selbst dann, wenn Sperma oder Menstruationsblut in deinen Mund gekommen ist.
• Ebenso kannst du dich nicht über den Lusttropfen und Vaginalflüssigkeit beim Oralverkehr infizieren. Genauso wenig kannst du dich über Tränenflüssigkeit, Speichel, Schweiß, Urin oder Kot mit HIV infizieren, da die enthaltene Virusmenge viel zu klein ist und deshalb für eine Ansteckung nicht ausreicht.
• Wenn deine Haut intakt ist, stellt diese eine sichere Barriere gegen das Virus dar. Und außerhalb des Körpers kann das Virus selbst nicht lange überleben.
• Andere sexuelle übertragbare Infektionen und Krankheiten wie Tripper, Syphilis oder Chlamydien erhöhen bei einer unbehandelten HIV-Infektion das Risiko einer HIV-Übertragung, da das Virus durch verletzte oder entzündete Schleimhäute leichter in den Körper eindringen bzw. hinausgelangen kann.
• Solltest du ungeschütztem Sex mit einer Person gehabt haben, die sehr wahrscheinlich HIV-positiv ist und noch nicht mit HIV-Medikamenten behandelt wurde oder von der du gar nichts weißt, kann durch die Einnahme einer Post-Expositions-Prophylaxe (PEP) eine HIV-Übertragung verhindert werden.
• HIV ist eine meldepflichtige Infektion, wobei die Anonymität (die nicht-namentliche Meldung) gewahrt bleibt. Das Labor meldet anhand eines nummerierten Meldebogens direkt an das RKI .