Chlamydien

sind Bakterien, die Entzündungen der Harnröhre oder des Enddarms verursachen, können aber auch im Mund- und Rachenraum auftreten.

• Chlamydien zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen, die oftmals nicht diagnostiziert werden.
• Chlamydien werden durch einen Abstrich oder Urintest festgestellt und mit Antibiotika behandelt.

• Die Infektion (Ansteckung) findet über ungeschützten oralen, analen oder vaginalen Sex statt.
• Am häufigsten können Chlamydien in den Schleimhäuten von Harnröhre, Gebärmutterhals, Vagina, Rektum (Enddarm) sowie im Rachen auftreten.
• Außerdem können sie in Körperflüssigkeiten wie Sperma zu finden sein sowie in geringerer Konzentration auch im Urin und im Lusttropfen (vor dem Samenerguss austretende Flüssigkeit aus dem Penis).

• Die Übertragung erfolgt durch direkte Schleimhaut-Schleimhaut-Kontakte oder Flüssigkeiten (Schmierinfektionen). Deshalb ist eine Infektion bei allen sexuellen Praktiken möglich, bei denen es zu direktem Kontakt mit infektiösen Schleimhäuten oder Körperflüssigkeiten (Urin, Sperma) kommt.
• Am häufigsten werden Chlamydien beim eindringenden Sexualverkehr übertragen. Aber auch über die Hände oder Sexspielzeug finden Chlamydien manchmal ihren Weg.

• Für einen Chlamydien-Test wird eine Urinprobe abgegeben oder ein Abstrich gemacht.

• Manche Menschen weisen keine Symptome (Anzeichen einer Infektion oder Krankheit) auf, andere können nach 1-3 Wochen nach der Infektion Symptome entwickeln.
• Chlamydien-Infektionen im Rachen und Rektum (Enddarm) verlaufen häufig symptomlos.
• Symptome können wässriger oder dicker Ausfluss aus dem Penis oder der Vagina, sein oder es treten Schmerzen beim Sex oder beim Wasserlassen sowie Bauchschmerzen und Fieber auf.
• Chlamydien werden mit Antibiotika behandelt und sollte nach Anweisung eingenommen werden.
• Eine unbehandelte Chlamydien-Infektion kann in unterschiedlichen Körperregionen unterschiedliche Verläufe verursachen und letztendlich zu einer Unfruchtbarkeit führen.
• Findet die Infektion im Rachen statt, bleibt die Infektion häufig harmlos und heilt wahrscheinlich innerhalb weniger Wochen aus.
• Findet die Infektion in der Harnröhre oder im Gebärmutterhals statt, kann die Infektion aufsteigen und andere Organe schädigen. Betroffen davon können Prostata und Nebenhoden sowie Eileiter und Bauchhöhle sein, die, je nach Schwere der Infektion, letztendlich zu Unfruchtbarkeit führen können. Auch können Beschwerden beim Sex auftreten.
• Im Enddarm kann die Infektion über Monate ggf. Jahre bestehen. Schmerzen beim Sex und beim Stuhlgang sind möglich. Bei seltenen Chlamydien-Subtypen sind auch Vernarbungen und anatomische Veränderungen (Störung des Lymphabflusses) möglich.

• Die Wahrscheinlichkeit für eine Übertragung kann gesenkt werden, wenn Kondome für vaginalen und analen Sex und Dental Dams und Kondome für oralen Sex benutzt werden.

• Aufgrund von symptomlosen Verläufen und Unfruchtbarkeit können junge cis weibliche Personen bis zum vollendeten 25. Lebensjahr einmal im Jahr ein Chlamydien-Screening auf Kosten der Krankenkassen in Anspruch nehmen.

• In Deutschland besteht keine krankheits- oder erregerspezifische Meldepflicht für Chlamydia-Infektionen.