sind weibliche Geschlechtshormone
Die Auswirkungen von Östrogen auf Deinen Körper
- Östrogene führen zu einer veränderten Fettverteilung an Hüfte und Oberschenkeln und zu einer Ausprägung an Rundungen.
- Die Gesichtszüge können weicher werden.
- Die Muskulatur und die Körperbehaarung können zurückgehen.
- Das Gewicht kann sich verändern.
- Östrogene lassen deine Brüste und Brustwarzen wachsen. Sie können während des Wachstums sehr empfindlich sein, und es kann sein, dass du Spannungen in den Brustwarzen spürst.
- Östrogene können zu Stimmungsschwankungen führen.
- Östrogene können Akne, trockene Haut oder vermehrten Schweiß bedingen.
- Es kann zu einer Steigerung der Durchblutung von z.B. Haut, Schleimhäuten und Gewebe kommen.
- Die Körpertemperatur kann sinken.
- Es kann zu einer Verbesserung des Cholesterinspiegels kommen und damit ein Schutz vor Atherosklerose (Arterienverkalkung) darstellen.
- Der Blutdruck kann gesenkt werden.
- Es kann zu einer Hemmung des Knochenabbaus und Verbesserung der Knochenstabilität kommen.
- Auch Wassereinlagerung im Gewebe, unter anderem in den Brüsten, kann eine Folge sein.
- Östrogene haben auf den Kollagenaufbau in der Haut und im Bindegewebe eine positive Wirkung.
- Östrogene verstärken im Nervensystem die Botenstoffe wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin.
- Östrogene können zu einer positiven Stimmung und zu einer emotionalen Stabilität beitragen.
- Östrogene können sich negativ auf deine Potenz auswirken, also die Fähigkeit, eine Erektion zu bekommen und zu halten, was penetrativen (eindringenden) Sex erschweren kann.
- Außerdem können deine Hoden und die Prostata schrumpfen.
- Zusammen mit einer ggf. verringerten Libido kann das den Sex generell erschweren oder einfach weniger Spaß machen.
Jetzt wird’s ein wenig naturwissenschaftlicher: Es gibt nicht nur ein Östrogen, sondern etwa 30 weibliche Sexualhormone, die chemisch ähnlich aufgebaut sind und ähnlich Wirkungen aufweisen. Östrogen ist der Oberbegriff, der in dreifacher Form als Estradiol, Estron und Estriol – beachte, dass es auch noch die ältere Schreibweise mit Ö statt E gibt – in unseren Körpern vorkommt. Biologisch am stärksten wirksam ist das Estradiol. Die Wirkung von Östrogen wird über spezielle Hormonrezeptoren in den Zellen entfaltet, die nicht nur in den Fortpflanzungsorganen, sondern fast überall im Körper zu finden sind. Darüber hinaus stimuliert Östrogen die Freisetzung anderer Hormone, die unser Gehirn und unsere Psyche beeinflussen.
Östrogene werden im Eierstock, in der Plazenta sowie in der Nebennierenrinde gebildet. Auch bei cis männlichen Personen kommen Östrogene vor, die im Hoden produziert werden. Bei cis weiblichen und cis männlichen Personen entsteht Östrogen durch enzymatische Umwandlung. Enzyme sind meist Eiweiße (Proteine) aus dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron.
Östrogene sind an der Steuerung des Menstruationszyklus beteiligt und sorgen dafür, dass der Follikel im Eierstock heranreift. Und wiederum regt das follikelstimulierende Hormon (FSH) aus dem Hypophysenvorderlappen (Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse) auch wieder die Östrogenbildung an. Deshalb verändert sich unter dem Einfluss des Östrogens der Schleimpfropf im Gebärmutterhals zum Zeitpunkt des Eisprungs derart, so dass die Spermien leichter hindurchschwimmen können.
Neben dem Schleimhautaufbau der Gebärmutter sind Östrogene auch am Wachstum des Brustgewebes beteiligt. Ebenso begünstigen Östrogene die Wassereinlagerungen im Körper, hemmen aber auch den Knochenabbau und erhöhen die Konzentration des sogenannten guten HDL-Cholesterins. Des Weiteren beeinflussen Östrogene die Elastizität und Geschmeidigkeit der Haut und fördern die Durchblutung der Haut und Schleimhäute. Sie erweitern die Blutgefäße und senken den Blutdruck und geben damit auch Schutz vor Herzinfarkten. Auf das Nervensystem wirken Östrogene stimmungsaufhellend und haben eine günstige Wirkung auf den Blutzuckerspiegel.
Unabhängig von deiner Geschlechtsidentität solltest du, falls die Aussicht auf eine Schwangerschaft bestehen könnte, deinen Körper auch als einen Körper deines „biologischen“ Geschlechts behandeln. Im Klartext bedeutet das: Verhüte, wenn es um penetrativen (eindringenden) Sexualkontakt mit einem Penis und einer Vagina geht und du nicht schwanger werden möchtest.
Und wichtig zu wissen für dich ist: All die Veränderungen können letztendlich auch Auswirkungen, wie du dich in deinem Körper fühlst, wie und welchen Sex du erleben und wie du angefasst werden möchtest, haben.
